Es steht außer Frage, dass der idiopathische multizentrische Morbus Castleman (iMCD)
Auswirkungen auf den Alltag hat, denn die Symptome und deren Folgen belasten die Patienten zum
Teil schwer. Hinzu kommen
Sorgen und Ängste, denn das Leben der Betroffenen ändert sich durch die
Erkrankung mitunter sehr stark. Lebenspläne verlieren an Bedeutung oder sind oftmals einfach nicht
mehr umsetzbar. Da die Erkrankung bisher nicht heilbar ist, liegt das
Ziel der Therapie hauptsächlich
darin, die
Symptome zu lindern und das
Leben für die Patienten so wieder ein Stück weit
lebenswerter zu machen.
Doch nicht nur eine geeignete Therapie kann dabei helfen. Auch die
Patienten selbst können einen
beachtlichen Beitrag leisten, den Alltag mit dem iMCD nicht nur zu meistern, sondern so gut es geht
nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten.
Der erste Schritt in Richtung
„Mehr Lebensqualität“ sollte sein, sich seine aktuelle Situation bewusst
zu machen. Was läuft gut und was tut mir gut? Wo stoße ich im Alltag immer wieder auf Probleme?
Habe ich die Unterstützung, die ich brauche? Und noch wichtiger: Kann ich selbst etwas daran ändern?
Die Rolle von Bewegung und Ernährung
Der iMCD führt meist zu einem eher inaktiven Lebensstil und vor allem die
Symptome können
mitunter eine Belastung sein. In der Folge nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit zunehmend ab.
Doch
körperliche Aktivität und Bewegung können dabei helfen, die Lebensqualität zu verbessern.
Sicher wird es Tage geben, an denen es schwerfällt, sich aufzuraffen. Aber es lohnt sich. Denn die
positiven Effekte von Bewegung sprechen für sich. Diese sind unter anderem:
- Linderung des Fatigue-Syndroms (Erschöpfungssyndrom)1
- Beeinflussung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus3
- Stärkung des Selbstwertgefühls2
Dabei reicht es zum Teil schon aus,
gezielt Bewegung in den Alltag einzubauen: z. B. einen Teil der
Treppe nehmen statt des Aufzugs oder kurze Strecken mit dem Rad statt mit dem Auto fahren
1. Viele
Krankenkassen bieten zudem eine (evtl. anteilige) Kostenübernahme für
geeignete Bewegungs- oder
Aktivitätskurse an.
Doch für Aktivität und Mobilität im Alltag mit dem iMCD benötigen die Betroffenen ausreichend Kraft
und Energie. Deshalb spielt auch eine
ausgewogene und gesunde Ernährung eine wichtige Rolle, um
den Körper optimal mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Um es vorweg zu nehmen:
spezielle
Richtlinien für die Ernährung beim iMCD gibt es nicht. Da er in der Regel nicht mit Einschränkungen
oder Beschwerden beim Essen oder Trinken verbunden ist, gelten die
allgemeinen
Ernährungsempfehlungen.4,5
Hier einige Tipps für eine ausgewogene, gesunde Ernährung:4,5
Psychische Belastung
Wie bereits beschrieben, kann der iMCD auch eine enorme
psychische Belastung darstellen. Sorgen,
Ängste und die Auswirkungen auf Beruf und Partnerschaft sind nur einige Aspekte, die die Patienten
umtreiben.
Manchen von ihnen gelingt es vergleichsweise gut, ihre Gefühle selbst zu verarbeiten.
Andere haben Schwierigkeiten damit. Dies kann bis hin zu einer Depression führen.
Umso wichtiger ist es,
frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um diese Belastung zu minimieren und so
den Einfluss auf die Lebensqualität gering zu halten. Dabei kann vor allem eine
psychotherapeutische
Betreuung helfen, sich den mentalen Herausforderungen der Erkrankung zu stellen und Wege zu
finden, mit ihnen umzugehen.